Nachdem es mich ins Herz des Australischen Kontinents verschlagen hat, war es natürlich unabdingbar das Markenzeichen Australiens, den Fels im Nirgendwo, den Ayers Rock mit eigenen Augen zu betrachten. Somit habe ich mich schon in Adelaide entschlossen eine Tour zum Uluru (Ayers Rock), wie ihn die Aboridgenes nennen, zu unternehmen. Eine dreitägige Tour durch die bizarren Landschaften in Mitten der größten Insel der Welt:

Am ersten Tag stand eine 6 stündige Fahrt zum Uluru und ein Besuch der Olgas (Kata Tutja), einem Sandstein-Massiv bevor und anschließend sollten wir „The Rock“ beim Sonnenuntergang von unserem Camp am Rande des Uluru Nationalparks betrachten.

Die Fahrt war wie wir schon von der Fahrt nach Alice Springs kannten, ziemlich langweilig und man hat sich so gut wie möglich mit anderen Dingen beschäftigt … – Schlafen, zeichnen, reden und was einem noch so einfällt …

Nach einem kurzen Mittagessen an dem Campingplatz, ist unsere Tour zu den Olgas, oder Kata Tutja, wie sie bei den Aboridgenes nennen, aufgebrochen und wir konnten aufgrund der Hitze nur eine kurze Wanderung bis zum ersten Lookout unternehmen, da die Leitung des Nationalparks ab 38 Grad Celsius die längeren Walks um diese besonderen Felsen schließen lässt.

Mein erster Eindruck war: „Wow, ich dachte der Ayers Rock ist der einzige große Berg in der Wüste … Doch die Olgas überragen den Uluru mit 564 Metern und ragen wie riesige Inseln in einem Meer von nichts aus dem flachen Boden des Outbacks hervor.

Von diesen Bergen aus kann man sogar den Ayers Rock sehen, der am Horizont gar nicht einmal so weit entfernt steht … Hier bei Kata Tutja konnten wir auch zum ersten Mal erfahren, was es heißt im Outback unterwegs zu sein – Wer ohne Fliegennetz über dem Kopf entlang marschiert ist, konnte sich vor lauter Fliegen nicht mehr retten und hat sich mehr damit beschäftigt die Fliegen aus dem Gesicht zu schlagen, als die unglaubliche Natur zu genießen.

Nach unserem ersten beeindruckenden Erlebnis an den Olgas, gab es dann auch erst einmal Abendessen zurück im Camp und man konnte sich im Pool des Campingareals etwas von den Strapazen des Tages erholen. Nach dem füllenden Mahl sind wir dann zu einem Plattform gestiegen, von der man den Sonnenuntergang über den Olgas und den Uluru in feurigen Rot betrachten konnte. Leider war man etwas zu weit vom Uluru entfernt und es fiel schwer das Bild so wirklich mit der Kamera einzufangen.

Die erste Nacht wurde in so genannten „Swags“ unter dem Sternenhimmel geschlafen. Dies sind eine Art großer Schlafsack, in denen eine Matratze liegt und die einen von dem Staub und Sand aber nicht vor irgendwelchen Tieren geschützt haben. Ich und noch ein paar Andere sind zuletzt Schlafen gegangen und konnten daher auch den ersten Besucher in unserem Camp betrachten!

Ein Dingo hat sich an unser Camp herangeschlichen, ist zuerst zu dem tropfenden Wasserhahn gelaufen, hat sich mit einem „schlabbernden Geräusch“ voll getrunken und hat den Boden nach etwas zu Fressen abgesucht. In den Swags hat man sich da natürlich „sehr“ sicher gefühlt und die meisten weiblichen Besucher wollten zuerst nicht mehr schlafen gehen … :)

Nach dieser Überraschung konnten wir den Sternenhimmel im Outback genießen, der wirklich alles übertrifft, was ich zuvor an Sternen gesehen habe. So prachtvoll und unglaublich viele Sterne sieht man wirklich nirgends sonst.

Am nächsten Morgen mussten wir um kurz vor 5 aufstehen um rechtzeitig zum Sonnenaufgang an der Sonnenaufgangsplattform im Uluru-Nationalpark zu sein. Das war natürlich ziemlich anstrengend und jeder hat sich langsam aus dem zu kurzen Schlaf aufgemacht und schnell gefrühstückt. Dann fuhren wir mit unserem Tourbus zum Ayers Rock, haben den wirklich beeindruckenden Sonnenaufgang und die Veränderung der Farbe des Ulurus genossen und haben uns anschließend zum „Basewalk“, einer Rundwanderung am Fuße des großen roten Felsens aufgemacht.

Unser Tourguide hat uns auf dem Weg einige Höhlenmalereien der Aboridgenes gezeigt und uns noch ein paar Traumzeit-Geschichten erzählt, wie der Uluru nach der Kulur der Eingeborenen entstanden ist. Nach runden 3 Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt angelangt und waren alle froh in das Aboridgene-Center des Nationalparks zu kommen, da man dort kalte Getränke und Eis zu Wucherpreisen, wie sie allerdings im Outback alltäglich sind, kaufen konnte … :)

Nach dieser anstrengenden Tour ging es auf den Weg zum Kings Canyon, der einige hundert Kilometer vom Ayers Rock Nationalpark entfernt liegt. Spät abends sind wir an unserem zweiten Camp nahe des Canyons angekommen und haben noch einmal allesamt den Pool auf dem Campingplatz genossen.

Nach einem guten Abendessen sind wir dann auch alle noch einmal zusammen gesessen und haben den Abend mit „etwas“ Wein und witzigen Spielen ausklingen lassen. Das Schlafen in den Swags waren wir ja schon gewohnt und dieses mal hat uns auch kein fremder Dingo bei unserem Schlaf gestört. Morgens um 4.45 Uhr begann für uns der nächste Tag da wir so früh wie möglich an dem Kings Canyon sein wollten, da die Wanderung durch die Täler und entlang der Klippen des Tals mehr als 3 Stunden benötigen würde.

Am Canyon angekommen und die erste Etappe, den Herzschlag-Hügel, wie er hier übersetzt genannt wird, geschafft konnte ich meinen Augen kaum trauen und erstarrte für einige Minuten aufgrund des absolut genialen Blicks.

Die roten Sandsteinformationen, die man hier auf der Wanderung betrachten konnte, waren einfach atemberaubend und dieser Teil der dreitägigen Tour war mit Abstand mein Favorit.
Es ist nahezu unmöglich zu beschreiben, wie es hier am Kings Canyon ausgesehen hat und auch die Bilder können dies vermutlich nicht so wiedergeben, wie ich es gesehen habe.

Ich am Kings Canyon

Ich am Kings Canyon

Wir sind entlang der Klippen des Tals gelaufen und konnten immer wieder einen Blick hinunter erhaschen und die Palmen in mitten der Wüstenlandschaft erblicken.

Etwas weiter auf dem Wanderweg sah die Landschaft aus als ob riesige Maulwürfe Hügel aus Steinen im gesamten Hinterland aufgeschüttet hätten – die Berge aus den Sandsteinplatten, die eher wie von Hand aufgeschichtet aussahen, waren einfach einerseits bizarr und andererseits unglaublich schön und haben der Landschaft etwas Unwirkliches verliehen.

Treppe zum Garten Eden

Treppe zum Garten Eden

Hoffentlich können die Bilder mehr aussagen als ich über diese absolut beeindruckende Landschaft. Nach dieser Wanderung ging es dann auch wieder zurück in unser Camp für das letzte Mittagessen und dann auch schon wieder auf den Rückweg vom Kings Canyon nach Alice Springs. In der Wüstenstadt angekommen haben wir dann abends alle zusammen noch in einem Pub die Tour ausklingen lassen und einige haben ihren Gaumen etwas Neues austesten lassen: Ich persönlich habe mir ein Filet vom Kangaroo gegönnt auf einer Pflaumen-Bratensoße …

Somit hat die Outback Tour für uns alle geendet, doch die Bilder der Landschaften wird niemand so schnell vergessen können.

Emu beim Mittagessen

Emu beim Mittagessen

Kings Canyon und mehr

Kings Canyon und mehr

Kings Canyon, Maulwurfhügel

Kings Canyon, Maulwurfhügel