Australien – das Land voller Gegensätze liegt auf der südlichen Halbkugel. Knapp 22,5 Millionen Australier teilen sich den kleinsten Kontinent der Erde auf einer Gesamtfläche von etwa 7,69 Millionen Quadratkilometern. Australien besitzt eine 35.000 Kilometer lange Küstenlinie, ist in zwei Festlandgebiete, zahlreiche kleinere Inseln und sechs Bundesstaaten aufgeteilt. Zu den Bundesstaaten zählen Queensland, Westaustralien, die Insel Tasmanien, New South Wales, Victoria und Südaustralien. Sydney (New South Wales), Melbourne (Victoria) und Brisbane (Queensland) sind die größten Metropolen in Australien. Weitere bekannte Städte sind Perth in Westaustralien und Adelaide in Südaustralien. Die Hauptstadt Canberra (australisches Hauptstadtgebiet) ist Regierungssitz und die achtgrößte Stadt der Australier.

Geografisch lässt sich Australien in drei Landschaftsformen unterteilen: die westliche, die östliche und die mittlere Großlandschaft. Etwa 60 Prozent des gesamten roten Kontinents nimmt das Tafelland des westaustralischen Plateaus ein. Dazu gehören kleinere Gebirge und Trockengebiete der großen Victoriawüste, der großen Sandwüste und der Gibsonwüste. Daher kann der größte Teil dieser Landschaft nicht durch Australier bewohnt werden. Das Sedimentbecken der mittelaustralischen Senke mit der Simpsonwüste zählt zur mittleren Großlandschaft und ist zugleich die trockenste Region mit dem größten Flusssystem (Murray-Darling-Becken) des Staates Australien.
Die meisten Australier leben in der östlichen Großlandschaft. Geprägt wird die Großlandschaft durch die 3.200 Kilometer lange Küstengebirgskette Great Dividing Range, die sich vom Norden Queenslands über Victoria bis hin zur Insel Tasmanien zieht. Zu dieser Gebirgskette gehören die Snowy Mountains mit dem höchsten Berg Mount Kosciuszko (2.228 Meter) auf dem Festland.

So gegensätzlich wie der Kontinent selbst, ist auch das Klima. Die unterschiedlichen Klimazonen reichen vom gemäßigten Klima bis hin zum tropischen und subtropischen Klima. Wegen der Äquatornähe herrschen im Norden Australiens tropische Temperaturen, die wenig schwanken. Vom November bis April sind die Australier im Norden von starken Regenfällen betroffen, dafür ist der Süden nahezu ohne Niederschläge. Von Mai bis Oktober weisen der Südwesten und Süden viele Niederschläge auf und der Norden ist vergleichsmäßig trocken. Das Zentrum des Kontinents prägt ein kontinentales Klima mit geringen Niederschlägen. Die Australier schätzen ihre artenreiche Flora und Fauna. Etwa 85 Prozent der Pflanzenarten in Australien sind endemisch. Der Grund dafür ist die geografische Isolation Australiens zur restlichen Welt und die unterschiedlichen Vegetationszonen. Charakteristisch für Australien sind der Akazienbaum und der Eukalyptusbaum. Von diesen Gattungen gibt es 600 Arten. Der Eukalyptusbaum, den die Australier liebevoll Gum Tree nennen, hat sich den verschiedenen Klimazonen angepasst und ist fast überall auf dem Kontinent zu finden.

Ebenso artenreich wie die Flora ist die Fauna. Dieser Artenreichtum fasziniert nicht nur die Australier, sondern auch die Touristen. Die bekanntesten und typischsten Vertreter der Tierwelt sind die Beuteltiere wie Koalas, Wombats und Kängurus. Einmalig auf der Welt sind die Kloakentiere (Eier legende Säugetiere), die es nur in Australien und Neuguinea gibt. Zu dieser Art gehören Schnabeltiere und Ameisenigel. Die Vogelwelt ist mit 800 Arten vertreten, von denen die Hälfte nur in Australien vorkommt. Die Bekanntesten unter ihnen sind der Kookaburra, vom Australier „Lachender Hans“ genannt, der Leierschwanz, der Emu und über 300 Papageienarten. Des Weiteren sind Reptilien, Schlangen, Würfelquallen und Haie vertreten. Vor der Nordküste Australiens liegt das größte Korallenriff der Welt – das Great Barrier Reef. Das einzigartige Naturwelterbe hat eine Länge von knapp 2.500 Kilometern und umfasst 2.900 einzelne Riffe. Die Riffe beheimaten 400 Korallenarten, 4.000 verschiedene Weichtiere und 1.500 Fischarten. Um die Natur mit ihren Tieren und Pflanzen zu schützen, haben die Australier zahlreiche Naturschutzgebiete errichtet. Mittlerweile sind elf Regionen zum Weltkulturerbe erklärt worden, wie beispielsweise der Uluru Nationalpark, die Blue Mountains und das Great Barrier Reef.

Geschichte und Kultur der Australier

Zur ältesten Kultur Australiens gehören die Aborigines. Sie leben seit 50.000 bis 60.000 Jahren auf dem Kontinent und gelten als Ureinwohner. Die Aborigines waren der Annahme, dass ihre Ahnen in der „Traumzeit“ Mensch und Land geschaffen haben. Im 16. Jahrhundert begann die Entdeckung Australiens durch Europäer. So erreichten holländische, portugiesische, spanische und französische Seefahrer Teile Australiens. Im Jahr 1606 entdeckte der bekannte Holländer William Jansz die Nordküste. James Cook landete an der Ostküste und nahm im Jahr 1770 den östlichen Teil Australiens für Großbritannien ein. Da die Gefängnisse in England überfüllt waren, begann 1786 die Besiedlung von Down Under durch britische Strafgefangene. Diese gründeten Port Jackson, das heutige Sydney. Nach der Ankunft der Weißen wurden die Aborigines nahezu ausgerottet. Heute leben sie zurückgezogen in ihren traditionellen Reservaten. Um 1830 kamen weitere Strafkolonien auf den fünften Kontinent. Ihnen folgten freie Siedler, die in den darauf folgenden Jahren mehrere Städte gründeten. Zu einer Flut von Einwanderern kam es 1851 durch den Goldrausch. Mit diesem Goldrausch verzehnfachte sich die Bevölkerung der Australier und aus der ehemaligen Sträflingskolonie wurde ein zivilisierter Staat. 1901 lebten bereits 3,8 Millionen Australier mit irischer und englischer Abstammung auf dem Kontinent. Im Jahr 1942 stimmten über 90 Prozent der Australier gegen die Errichtung einer Republik, wodurch Australien zu einer parlamentarischen Monarchie wurde.

Australier – offen, freundlich und unkompliziert

Die Australier sind für ihren entspannten Lebensstil bekannt. Sie arbeiten einerseits sehr hart, nehmen ihren Job aber weniger ernst als die Deutschen und versuchen aus negativen Ereignissen immer das Beste herauszuholen. Die feierfreudigen Australier verschaffen sich selbst gerne viel Unabhängigkeit und Freizeit. Da die meisten Australier in Küstennähe wohnen, ist es nicht unüblich, die Freizeit am Strand zu gestalten. Zu einer der beliebtesten Freizeitgestaltungen gehört neben dem Sport das Barbecue. Dafür treffen sich die Australier im eigenen Garten oder in Nachbarsgarten, im Park oder am Strand. Die öffentlichen Parks der Australier sind weiträumig mit Spielplätzen ausgestattet, sodass die ganze Familie unterhalten wird. Beim BBQ steht nicht nur der kulinarische Aspekt im Vordergrund, sondern auch das gesellige Beisammensein. Gegrillt werden Lammfleisch, Fisch und Meeresfrüchte. Ein wichtiger Punkt des sozialen Lebens der Australier ist der regelmäßige Besuch in einer Bar, einem Club oder einem Pub. Besonders freitags und samstags treffen sich die trinkfesten und spendierfreudigen Australier, um ausgiebig zu feiern. Der Australier liebt jede Aktivität, die er im Freien machen kann. Sei es die Arbeit im Garten, Bushwalking, Biken oder Ähnliches – Hauptsache der Spaßfaktor ist da. In Bezug auf den Kleidungsstil tendieren die Australier eher dazu, sich zwanglos und lässig zu kleiden. Ist Abendkleidung angesagt, wird man in der Regel vorher informiert. Die Australier glauben fest daran, dass alle Menschen unabhängig von ihrem sozialen, finanziellen und rassischen Hintergrund gleich sind. Aus dem Grund legen Australier sehr viel Wert darauf, dass alle Schichten gleichbehandelt werden. Dabei spielen der Status, der Beruf und das Einkommen keine wesentliche Rolle.

Der Australier mag zwar im Allgemeinen locker sein, jedoch zählt Unpünktlichkeit zu den Dingen, die ein Australier gar nicht mag. In Australien wird im privaten sowie im geschäftlichen Bereich viel Wert auf Pünktlichkeit gelegt. Das Spucken in der Öffentlichkeit ist ebenso illegal wie den eigenen Abfall herumliegen zu lassen. Auf den freundlichen Umgangston der Australier trifft man überall. Ob es die Kassiererin im Supermarkt ist, die den Kunden begrüßt und sich nach seinem Befinden erkundigt, oder der Australier, der sich beim Busfahrer für die Beförderung bedankt. Diese Freundlichkeit wird vom Australier durch seine Hilfsbereitschaft ergänzt. Australien ist ein multikultureller Kontinent. Das spiegelt sich auch in der Küche wider. Allerdings erinnern die klassischen Gerichte eher an die britische Küche. So wird zum Beispiel die Blätterteigtasche mit Hackfleischfüllung (Meat Pie) gerne als Mittagssnack vom Australier verspeist. Ein typisch australischer Brotaufstrich ist der Vegemite (Hefeextrakt). Strauß-, Känguru-, Krokodil- und Emufleisch stehen ebenso ganz oben auf der Speisekarte wie die Buschbanane und das Kaffirlimonenblatt, dass vor allem zum Würzen verwendet wird.

Australier lieben den Sport

Australier lieben viele Sportarten und sind grundsätzlich sehr sportbegeistert. Daher wird Sport eigentlich überall in Australien groß geschrieben. Durch das vielseitige Klima kann das ganze Jahr über, fast jede Sportart betrieben werden. Die Mehrzahl der Australier betreibt aktiv mindestens eine Sportart und ist ebenfalls passiv als Fan involviert. Die Australier schwimmen und surfen gerne. Aber auch Disziplinen wie Kricket, Rugby und Hockey sind ebenso beliebt wie Australien Football, Pferderennen, Wasser- und Motorsport, Golf oder Tennis.