Das Gagaju Bushcamp im Hinterland von Noosa ist an sich ein Campingplatz mitten in einem Nationalpark. Mit dem Bus fährt man von Noosa ungefähr 15 Minuten direkt in den Busch.
Das Gagaju Bushcamp besteht grob gesagt aus einem großen Gelände unter Bäumen auf dem mehrere große Zelte aufgebaut sind, in denen man am ersten Tag der drei Tagestour übernachtet.
Die Kanutour ist aufgeteilt auf zwei Etappen. Die erste Etappe besteht aus der Einweisung, einer Nacht in den „Schlafsäälen, die ehrlich gesagt nur große Zelte sind mit aus Holz bestehenden „Doppelbetten“ und der am nächsten Tag folgenden Kanutour.
Hier paddelt man ohne Begleitung den Noosa River hinunter bis zu einem großen See namens Lake Cooroibah, an dem man dann die Kanus zurück lässt und für mehrere Stunden den wunderschönen und einsamen Strand genießen kann, der ungefähr eine halbe Stunde zu Fuß von dem See entfernt liegt.
Mittags um 3 Uhr paddelt man dann über den See und gegen die Strömung zurück zum Gagaju Bushcamp, wo man dann die Zelte aufbauen muss, in denen man die Nacht verbringt. Sämtliches Gepäck kann man den ganzen Trip lang im Gepäckraum des Camps aufbewahren und nach Bedarf auch einige Dinge daraus entnehmen.
Die nächste Etappe besteht aus einer längeren Kanutour den Noosa River hinauf bis zu einem großen See, namens Lake Cootharaba an dessen Ende man dann sein Nachtlager auf dem Boreen Campingplatz aufschlagen muss. Auf dem Weg dorthin paddelt man noch in einen anderen Flusslauf hinein, an dessen Ufer sich ein großer Baum befindet, den man einfach hoch klettern kann und von dort aus in den tiefen Fluss springen kann.
Dies ist wirklich eines der Highlights der ganzen Tour und jeder kommt dabei auuf seine Kosten. Der höchste Punkt des Baumes ist ungefähr 8-9 Meter hoch und es macht riesigen Spaß von dort in das darunter liegende Wasser zu springen.
An dem neuen Campingplatz angekommen, baut man seine Zelte auf, die man natürlich von dem Camp gestellt bekommt und kann endlich in die warmen und sauberen Duschen gehen, die es dort am See gibt. Der ganze Campingplatz dort ist wesentlich aufgeräumter, sauberer und geepflegter und bietet richtige saubere Duschen und WC’s, kostenlose BBQ Grillstellen und vieles mehr.
Ungefähr 5 Minuten von dem Campingplatz entfernt gibt es den zweit ältesten Pub Queenslands und ich muss sagen, dass es dort wirklich ein paar lustige aber auch komische Personen gibt, vor allem wenn man freitags dort einkehrt, da an diesem Tag die meisten Einwohner, des Umlandes dort versammelt sind.
Der letzte Teil der zweiten und letzten Etappe ist die Fahrt mit dem Kanu zurück zum Gagaju Buschcamp, wo man dann um 12 Uhr mittags wieder nach Noosa und in die Zivilisation gefahren wird.
An der Greyhound Bushaltestation wurde man direkt abgeholt und dann zuerst zu einem großen Einkaufszentrum gefahren, da man für den drei Tage Kanu Trip selber für Verpflegung und Alkohol sorgen musste. Danach ging es auf direktem Weg los in Richtung Wildnis.
Als ich im Camp angekommen bin durfte ich gleich nach ein paar Minuten mit dem Chef auf seinem Boot nach Noosa Heads fahren, wo ich auch gleich erfahren habe, wo wir am nächsten Tag mit dem Kanu hinfahren werden.
Auf dem Weg durch Noosa und zurück habe ich einiges über die Stadt und das Umland erfahren und ich konnte in Erfahrung bringen, dass ungefähr 20 Kilometer entfernt die älteste Sanddüne ganz Queenslands zu finden ist und man diese auf dem Weg zu unserem zweiten Zeltlager erblicken kann.
Die Küche im Gagaju Bushcamp besteht aus aus einem großen halb offenen Zelt, indem es allerdings sämtliche Dinge gab, die zu einer Küche gehören. Nur der Toaster war etwas anders als alle, die ich vorher gesehen habe, denn er bestand nur aus einem viereckigen Metallgestelll, das an über den Gasherd gestellt hat.
Wichtig zu erwähnen ist noch, dass es auf dem Gagaju Campingplatz nur ein Plumsklo gibt, das wirklich nicht besonders einladend aussieht. Die Duschen sind kalt und sehen aus wie vor ungefähr 40 Jahren und die Unterkünfte sind nun wirklich extrem wenn man das so sagen darf. Doch ich denke die Bilder weiter oben sprechen da dann doch für sich selbst.
Zu unserer Beunruhigung hat es ein Kanu aus der vorigen Gruppe nicht geschafft wieder zum Camp zurück zu kommen und den ganzen Tag lang wurde dann nach ihnen gesucht, doch niemand hat sie entdeckt. Der Wind hat sie auf dem See Cooroibah so stark abgetrieben, dass es für sie nicht möglich war zurück zum Bushcamp zu kommen.
Abends als es schon dunkel war hat man sie dann endlich in das Camp zurück gebracht. Ihr Kanu ist mitten im See gesunken und sie konnten es nicht mit eigener Kraft wieder herausholen. Man muss allerdings dazu sagen, dass er See nur zwischen einem halben und einem ganzen Meter tief ist und in dem Kanu nur Mädchen waren.
Am nächsten Tag ging es dann für uns los mit vier Kanus und insgesamt 12 Mann und wir hatten einen wunder schönen Tag am Strand nach einem mehr oder weniger anstrengenden Kanutrip. Auf dem Weg zum Strand haben wir dann noch ein paar halb wilde Kangaroos gesehen, die zwar frei herumgelaufen sind, aber sich teils auf dem Gelände eines Hotels befunden haben.
Der Weg zurück am Ende des Tages war auch nicht besonders schwierig und jeder ist mit frohen Gemüt abends im Zelt schlafen gegangen,
Früh am nächsten Morgen sind mir dann zwei Schlangen in der Küche des Bushcamps begegnet, die bei meinem Anblick schnell das Weite gesucht haben. ;)
Um 10 Uhr ging es dann den Noosa River hinauf in ein Gebiet das man die Everglades nennt und das seit Jahrtausenden unverändert geblieben ist. Doch bevor wir richtig auf dem großen See angekommen sind, sind wir schon in einen anderen Fluss abgebogen, an dem sich der riesige Baum über dem Wasser befinden sollte.
Dort angekommen haben wir erst einmal verstanden, warum jede Gruppe dort hin fährt…
Der Baum war über 9 Meter hoch und es gab so etwas wie eine Leiter, die auf den Baum hinauf geführt hat. An einem Ast war noch ein Seil befestigt, an dem man sich wie im Dschungel ins Wasser schwingen konnte. Ich konnte es ir natürlich nicht nehmen lassen von der Spitze einen Rückwärtssalto zu machen und das natürlich für mein Youtubevideo „Backflips around Australia“ zu filmen, das bis jetzt immer noch in Arbeit ist und in den nächsten Monaten erscheinen wird. :) Nach diesem Erlebnis ging es dann direkt zurück auf den See, wo wir dann mit starken Gegenwind zu kämpfen hatten. Ich persönlich saß in einem Kanu mit noch einer Person und viel Gepäck und musste wirklich kämpfen um das Boot überhaupt auf dem richtigen Kurs zu halten. Völlig erschöpft kamen wir dann auf der anderen Seite des Sees, an dem Boreen Campingplatz an, wo jeder dann erst einmal sein Zelt aufgebaut hat und eine lange, lange Dusche genommen hat.
Am Abend ging es dann in den zweitältesten Pub Queenslands, es wurde gekocht und unser eigenes Opossum fotografiert und gestreichelt, das zu unserem zeltlager gekommen ist und sich etwas von unserem Toastbrot klauen wollte
Nach dieser Aufregung um das Opossum und ein paar lustigen Spielen ging es dann auch bald ins Bett.
Die Fahrt am nächsten Morgen zurück zum Camp war im Vergleich zum Vortag das reinste Vergnügen. Im Camp angekommen hatte man dann noch über zwei Stunden Zeit um sich zu regenerieren, eventuell zu duschen und ein Hostel zu buchen oder direkt einen Greyhound Bus weiter nach Brisbane.
Alles in allem war der Kanu Trip ein voller Erfolg und hat riesigen Spaß gemacht auch wenn das Bushcamp an sich doch eher etwas komisch war und nun wirklich keinen Komfort geleistet hat. Man muss aber auch sagen, dass der gesamte Kanutrip nicht mehr als 80 AUD gekostet hat plus Nebenkosten, wie Verpflegung und Alkohol und man dafür die unberührte Natur Australiens in „vollen Zügen“ genießen konnte…
Doch die Gruppe war wieder einmal spitzen mäßig und der Zusammenhalt wurde durch das Kanu fahren doch extrem gefördert. Insgesamt habe ich einige neue Tiere gesehen, wie zum Beispiel junge Eulen, die über unseren Zelten geschlafen haben und Frischwasserschlangen in der Küche. Die Buschtruthähne sieht man überall auf dem Weg die Ostküste herunter und ich habe schon längst vergessen, dass diese Tiere für Europäer interessant sein könnten…
Der zweite Campingplatz am See war wirklich schön und es gab dort nichts weiteres auszusetzen. Die Ausrüstung, du uns zur Verfügung gestellt wurde war auch wirklich ausreichend, auch wenn mir im Nachhinein aufgefallen ist, dass es kein Set für Erste Hilfe gab, obwohl wir uns auf den Weg mit dem Kanu ohne fremde Hilfe und ohne Guide gemacht haben.
Das finde ich nun wirklich viel zu leichtsinnig, vor allem wenn man bedenkt, was einem Kanu im vorigen Team passiert ist.