Australien – ein großes und großartiges Land mit vielen Gegensätzen. Viele träumen davon, es auf eigenen Wegen kennenzulernen. Interesse an den Menschen und der Kultur sind meist die Gründe, aber auch Abenteuerlust und Zeit, um sich selbst zu finden, lassen vor allem junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren diese Reise als Backpacker antreten.

Vorbereitungen für Backpacker in Australien

Die Vorbereitungen sollten frühzeitig genug vor Antritt der Reise erfolgen, denn es sind einige Dinge zu beachten. Zur Einreise nach Australien ist ein Visum erforderlich. Es gibt unterschiedliche Visa. Will man nur als Tourist reisen, wird ein ETA (976) Visum benötigt. Dieses kann online beantragt werden, genauso wie ein eVisitor-Visum, welches für Touristen und Geschäftsreisende ausgestellt wird. Beide berechtigen zum 3-monatigen Aufenthalt in Australien, allerdings nur als Tourist. Da Backpacker in Australien häufig während des Aufenthaltes Jobs annehmen müssen, um die Reisekasse aufzubessern, könne sie ein Working Holiday Visum beantragen. Dieses wird ausgestellt für junge Reisende von 18 – 30 Jahren und berechtigt sie, 1 Jahr in Australien Urlaub zu machen und nebenbei auch bezahlte Jobs anzunehmen. Der Urlaubsgedanke muss allerdings im Vordergrund stehen. Das entsprechende Visum kann nur außerhalb von Australien beantragt werden, sinnvollerweise vor der Abreise. Weiterhin wichtig ist ein internationaler Führerschein, will man in Australien ein Auto mieten. Eine Auslandskrankenversicherung ist in jedem Fall abzuschließen und wird meist von der eigenen Krankenversicherung relativ preisgünstig angeboten.

Eines der wichtigsten Gegenstände für einen Backpacker ist sicherlich der Rucksack. Hier sollte schon ein guter Trekkingrucksack ausgewählt werden, da dieser während der Reise einiges aushalten muss. Er sollte auch diverse Verstellmöglichkeiten haben, um ihn wirklich individuell anzupassen, damit er auch bei längeren Fußmärschen bequem ist. Das Reisegepäck ist möglichst gering zu halten, Kleidung zum Wechseln für maximal 14 Tage reicht aus, denn fast überall gibt es Waschsalons. Australien ist auf Backpacker gut vorbereitet.

Unterkünfte und Fortbewegungsmöglichkeiten für Backpacker in Australien

Australien ist ein flächenmäßig großes Land. Um während des Aufenthalts möglichst viel zu sehen und zu erleben, braucht man Fortbewegungsmittel. Dabei haben sich Busfahrten gut bewährt. Das Busnetz ist sehr gut ausgebaut und die Busse sind gut gepflegt und ordentlich ausgestattet. Es gibt die Wahl zwischen Einzeltickets oder, was für Backpacker interessanter ist, einem Ticket, mit dem man über einen bestimmten Zeitraum das Busnetz in beliebigen Teilabschnitten und beliebig oft nutzen kann. Nur wenige Ziele sind so nicht erreichbar. Dazu zählen Fahrten ins Outback und in Nationalparks. Hierzu kann man sich entweder organisierten Touren anschließen oder kurzfristig ein Auto mieten. Ist man in einer Gruppe unterwegs, bietet sich ein Mietauto ebenfalls an, dabei ist zu bedenken, dass in Australien Linksverkehr herrscht. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Viele Backpacker in Australien, die dort länger als 3 Monate unterwegs sind, kaufen sich auch ein gebrauchtes Auto und verkaufen es vor der Heimreise wieder. Dies ist eine interessante Möglichkeit, unabhängig das Land zu erkunden, rechnet sich aber nur, wenn sich mehrere Reisende die Kosten teilen. Die Bahnverbindungen sind nur in den Ballungsgebieten gut ausgebaut oder eignen sich zur Durchquerung des Kontinents ohne Zwischenaufenthalte. Flüge werden ebenfalls angeboten, belasten aber das Reisebudget doch sehr stark.

Die nächste Überlegung betrifft die Übernachtungen. Auch hier gibt es in Australien unterschiedlichste Möglichkeiten, für jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Eine der beliebtesten Übernachtungsmöglichkeiten sind Hostels. Diese entsprechen den Jugendherbergen in Deutschland. Ein internationaler Jugendherbergsausweis ist von Vorteil, aber nicht unbedingt erforderlich. Wird er verlangt, kann man ihn häufig auch noch vor Ort erwerben. Viele Hostels werden allerdings privat geführt und diese fordern keinen Jugendherbergsausweis. In diesen Unterkünften findet man alles vor, was man als Backpacker in Australien braucht. Schlafräume, ja nach Brieftasche 2 – 4 Bett Zimmer oder auch größere Gemeinschaftsschlafsäle, sanitäre Anlagen, meist stehen auch Waschmaschinen zur Verfügung, Küche, Ess- und Aufenthaltsbereiche. Ein weiterer interessanter Aspekt für Übernachtungen in Hostels: Hier findet man fast nur Gleichgesinnte. Es werden Erfahrungen ausgetauscht, Tipps für die Weiterfahrt gegeben, welche Ziele sich lohnen, wohin man unbedingt fahren sollte, was ausgelassen werden kann. Auch kostengünstige Übernachtungsmöglichkeiten werden ausgetauscht. Man findet schnell Freunde, mit denen man dann auch häufig zusammen weiterreist. Gute Freundschaften sind so schon entstanden. Auch Tipps, wo welche Jobs zu bekommen sind, kann man hier erhalten. Es gibt sogenannte Job-Hostels, die sich darauf spezialisiert haben, den Kontakt zwischen Reisenden und Arbeitgebern, meist Farmer, die Erntehelfer suchen, zu vermitteln. In größeren Städten lassen sich auch gute Jobs in der Gastronomie finden.

Eine weitere, kostengünstige Alternative ist das Campen, im eigenen kleinen Zelt oder im gemieteten Wohnmobil, ganz wie man es mag. Campingplätze, für die man bezahlen muss, sind in der Regel sehr gepflegt und schön gelegen in der Nähe von Touristenattraktionen. Die Ausstattung besteht aus Gemeinschaftsküche und Kühlschrank, Duschräume mit warmem und kaltem Wasser, hübschen, schattigen Plätzen und auch sehr häufig einen Pool. Die Übernachtungen im Zelt sind günstiger als in den Hostels. Viele Campingplätze bieten auch mietbare Unterkünfte (Wohnwagen oder Zelte) an. Aber es gibt auch die Möglichkeit, kostenfrei zu campen. In der Nähe von Nationalparks werden häufig kostenlose Stellplätze zum Übernachten angeboten. Allerdings muss man hier auf jeden Luxus verzichten. Die sanitären Anlagen beschränken sich häufig auf eine Art Plumpsklo. Auch auf bestimmten, ausgeschilderten Parkplätzen (designated Rest-Areas) darf kostenfrei übernachtet werden. Oft liegen diese allerdings weit von der nächsten Stadt oder dem nächsten Campingplatz entfernt. Im Outback bieten häufig Roadhouses Stellplätze an. Ansonsten stehen auf wildes Campen in Australien an nicht dafür zugelassenen Orten hohe Strafen.

Typisch Australien für Backpacker

Für viele ist Australien ein geheimnisvolles Land, welches erforscht werden will. Es beginnt mit den großen klimatischen Gegensätzen dort. Da es südlich vom Äquator liegt, sind die Jahreszeiten entgegengesetzt zu denen auf der Nordhalbkugel. Wenn in Deutschland Winter ist, herrschen in Australien heiße, sommerliche Witterungsbedingungen. Durch seine Größe befindet sich im Bereich der nördlichen Küstenregionen die Tropenzone mit Trockenzeiten und Regenzeiten. Hier eignet sich die Trockenzeit von April bis November am besten für Reisende. Während der Regenzeit sind viele Straßen überflutet und ein Weiterkommen kann schwierig sein. Im Bereich von Ost- und Westküste ist das Klima subtropisch und damit ein ganzjährig angenehmes Reiseklima. An der Südküste herrscht ein gemäßigtes Klima, mit teilweise sehr heißen Sommern, aber relativ milden Wintern, die aber auch stürmisch sein können. Beste Reisezeit hier sind Oktober bis März. Das Landesinnere, das Outback wird beherrscht durch kontinentales Wüstenklima. Im Sommer ist es dort tagsüber extrem heiß, während in der Nacht die Temperaturen durchaus auch unter Null Grad sinken können. Deshalb sollten auf alle Fälle ein Schafsack und warme Kleidung mitgenommen werden. Die beste Reisezeit für diese Region ist der Winter (April – Oktober).
Backpacker in Australien lernen eine komplett andere Tierwelt als in Europa kennen. Typisch für Australien ist das Känguru, welches es in unterschiedlichen Größen (kleines Wallaby, ein Felsenkänguru bis hin zum roten Riesenkänguru) gibt. In Eukalyptuswälder findet man den Koala, ein knuddeliges, kleines Kerlchen, welches aber mit langen, scharfen Krallen bewaffnet ist. Große Laufvögel wie Emu und Kasuar sind im nördlichen Australien zuhause. Auch Wombats (kompakte Beutelsäuger), Schnabeltiere, Ameisenigel und Dingos sind in Australien zuhause. Kamele wurden von den ersten Einwanderern mitgebracht und werden heute noch, da sie recht anspruchslos sind, auf großen Farmen im Outback gezüchtet. Aber es gibt auch weniger freundliche Tiere in Australien. Hierzu gehören im ganzen Land die Schlangen, die teilweise extrem giftig sind. Salzwasser- und Süßwasserkrokodile sind im Norden des Landes eine große Gefahr, besonders auch für Backpacker, wenn sie sich abseits der vielbefahrenen Routen bewegen. Krokodile kommen auch in seichterem Wasser vor. Nicht nur das Baden ist dann riskant, auch das Angeln am Rande eines Gewässers kann gefährlich sein. Hinweisschilder sind grundsätzlich zu beachten, denn es besteht ernsthafte Gefahr. Dies gilt auch für Hinweise auf Haie, Quallen oder Seewespen, die sich zu bestimmten Zeiten in der Nähe einiger Strände im Wasser befinden können. Auch hier herrscht Lebensgefahr. Oft wird versucht, die Strände durch Netze zu schützen, aber Vorsicht ist immer angesagt. Werden die Hinweisschilder beachtet und wird sich nach den Vorschriften gerichtet, ist die Gefahr gering.

Jeder Backpacker in Australien kennt natürlich die Sehenswürdigkeiten, die er bewundern möchte. Das können größere Städte wie Sidney (Opera-House, Harbour-Bridge), Melbourne, Alice Springs, Perth, oder Darwin sein. Jede Stadt hat ihren eigenen Flair und auch ihre eigene Mentalität. Auch Landschaften, wie das Outback mit Ayers Rock und den Olgas, die Blue Mountains, im Winter ein Skiparadies, Surfers Paradies mit seinen gigantischen Wellen oder der Regenwald mit riesigen, von Lianen umschlungenen Bäumen machen die Reise zu einem Erlebnis. Als Backpacker in Australien kann man sehr viel lernen, nicht nur von der Natur, auch die Menschen, vor allem in kleineren oder abgelegenen Orten, sind meist freundlich und hilfsbereit. Diese Freundlichkeit sollte zurückgegeben werden und es können Freundschaften fürs Leben entstehen. So nehmen Backpacker aus Australien unvergessliche Erlebnisse mit nach Hause.