Blick über die Tablelands

Blick über die Tablelands

Fruit-Picking ist im Großen und Ganzen eine wirklich coole Sache, durch diese man schnell an gutes Geld kommen kann um sich seine Reise zu finanzieren, zumindest in Australien. Egal ob in Melbourne oder auf den Tablelands in Queensland, überall gibt es Fruit-Picking Jobs. Doch wie bei allen Möglichkeiten in Australien einen Job zu finden, kommt es beim Fruitpicking ebenso auf den Zeitpunkt und das Glück an.

Zum „Früchte Pflücken“ kommt man am besten durch ein Working Hostel, oder durch eigene Kontakte, die man vielleicht durch andere Backpacker geknüpft hat. Das Einfachste ist allerdings mit dem Auto von Farm zu Farm zu fahren und direkt nach Arbeit zu fragen, doch dafür muss man erst einmal ein Auto besitzen oder mieten können, da man unter 21 Jahren normalerweise nicht befähigt ist in Australien ein Auto zu mieten.

Truck mir Arbeiter

Truck mir Arbeiter

Natürlich kommt es wie in jedem Working Hostel auch auf den Zeitpunkt darauf an. Deswegen sollte man sich als Backpacker unbedingt informieren, wann die einzelnen Früchte beginnen zu reifen und wann sie geerntet bzw. verpackt werden.

Man kann allerdings auch einfach die „Harvest-Hotline“, eine kostenlose Beratungsstelle der Regierung speziell für Erntehelfer anrufen und direkt nach Arbeit fragen. Auf der Webseite: http://www.harvesttrail.gov.au findet man natürlich auch die kostenlose Rufnummer, sowie hilfreiche Informationen zu den einzelnen Fruit-Picking Jobs. Ier habe ich für euch ebenso die  Rufnummer der kostenlosen Harvest-Hotline: 1800062332.
Den Harvest-Guide, ein ebenso kostenloses Buch über Fruitpicking gibt es ebenso von der Regierung und man kann dieses in jedem Regierungsgebäude auf Nachfrage um sonst bekommen.

Brennendes Zockerrohrfeld

Brennendes Zockerrohrfeld

Nach dem Gespräch mit der Beratungsstelle wird man direkt mit dem jeweiligen Farmer verbunden, der Arbeit für einen haben soll und kann einen Zeitpunkt ausmachen, an dem man zu arbeiten beginnen möchte.
Das dürfte wahrscheinlich der leichteste Weg sein an Arbeit zu kommen, allerdings darf man dafür nicht zu wählerisch mit den Standorten sein, da die Harvest-Hotline Jobs in jedem Teil Australiens verteilt, doch nicht direkt darauf achtet, wo sich der Backpacker im Moment befindet.

Flexibilität ist hier das Schlüsselwort für einen guten, doch sicherlich auch anstrengenden Job, besonders für Männer, da diese die schweren Arbeiten, wie Bananenstauden tragen und Wassermelonen pflücken übernehmen dürfen und die Frauen währenddessen gemütlich alles verpacken oder mit den leichteren Früchten oder Gemüse beschäftigt sind.

Doch allein dass es die Möglichkeit gibt als Erntehelfer für einen Mindestlohn von um die 16 AUD zu arbeiten, ist meiner Meinung nach ein riesiger Vorteil für sämtliche Backpacker und die gesamte australische Wirtschaft, da die Farmer einfach und verhältnismäßig billig an Arbeitskräfte kommen, die normalerweise in der Blüte ihres Lebens stehen und somit auch wirklich gute Arbeit leisten können.

Fruit Picking – Erfahrungen in Home Hill

Brenndes Zuckerrohrfeld

Brenndes Zuckerrohrfeld

In Home Hill konnte auf zwei verschiedenen Farmen arbeiten. Zuerst habe ich auf einer Farm gearbeitet, die Auberginen, Chillis, und Mangos anpflanzen. Ich konnte allerdings nur das Eggplantpflücken (Auberginen) ausprobieren, was allerdings nicht besonders schwer war. Das Problem daran ist eher, dass man den ganzen Tag it dem Rücken nach unten gebogen herumläuft und sich daher starke Rückenprobleme einfangen kann.

Die Eggplants sind etwas kleiner als Auberginen schmecken allerdings genau gleich und sind ansonsten einfach zu pflücken. Da man den ganzen Tag an der Sonne ist und nur sehr wenig Schatten ab bekommt, ist es empfehlenswert sich mehrmals ein zu cremen mit dem höchsten Sonnenschutzfaktor den man so findet. :)

Mein Hände nach der Arbeit

Mein Hände nach der Arbeit

Am nächsten Tag durfte ich mit den zwei Mädchen mit denen ich für kurze Zeit gereist bin, auf eine Zuckerrohrfarm. Am ersten Tag hat uns die Frau des Farmers um halb 8 Uhr abgeholt und wir sind daraufhin direkt zu der Farm gefahren.

Dann wurde uns erklärt was wir überhaupt zu tun hatten, da wir bis zu diesem Zeitpunkt dachten, dass wir Melonen pflücken müssen.
In Wirklichkeit mussten wir hinter einer Erntemaschine her laufen und die Steine aufheben, die in der nächsten Reihe Zuckerrohr gelegen haben. Ich glaube das war die einfachste Arbeit, die man jemals beim Fruit-Picking tun kann, da es ungefähr pro Reihe 6 Steine gab und wir die Reihe durch drei aufgeteilt hatten. Wir mussten im Großen und Ganzen einfach nur den ganzen Tag hinter der Erntemaschine her laufen, ab und zu uns nach einem Stein bücken und Pause machen.

Feuer auf dem Feld

Feuer auf dem Feld

Allerdings wurde das Feld vorher abgebrannt, wodurch natürlich überall Asche verteilt war. Nach 10 Minuten sahen wir alle schon aus als ob wir Schornsteinfeger wären.
Für die Arbeit wurden wir auch noch super bezahlt und haben mehr als 18 AUD pro Stunde verdient. :) Während wir herumgelaufen sind hat uns der super nette Farmer auch noch eine Kühlbox mit kalter Cola und Limonade gebracht, die uns in der Hitze des Tages vor kam wie ein Geschenk des Himmels. ;)

Am Ende des Arbeitstages um 14.30 Uhr sind wir dann in an eine kleine Hütte gefahren, wo die Arbeiter immer ihre Mittagspause verbringen und haben dann noch gemütlich alle zusammen vier oder fünf Bier getrunken., die der Farmer auch noch spendiert hat.

Ich und die Schlange

Ich und die Schlange

Der nächste Tag verlief ebenso genial, nur war es unglaublich heiß, da keinerlei Wolken am Himmel waren und es schon um 10 Uhr morgens über 30 Grad Celsius hatte. Wir wurden um 6 Uhr von unserem Farmer abgeholt, damit wir nicht so lange in der glühenden Hitze arbeiten mussten und sind dann wieder direkt auf das Zuckerrohrfeld gefahren, das er am Tag davor abgebrannt hatte.
Beim Abbrennen werden nur die Blätter verbrannt und die kahlen Zuckerrohr-Stangen bleiben übrig.

Wir haben dann bis um 11.30 Uhr in der prallen Hitze gearbeitet und der Farmer hat uns dann eine Brownsnake gezeigt, die er gerade mit einem Erntegerät überfahren hatte.

Die Eastern Brown Snake

Die Eastern Brown Snake

Diese Brownsnakes sind tödlich, wenn man keinen Arzt aufsucht und sie hat, obwohl sie tot war den Mädels einen Schrecken eingejagt. Ich fand es sehr interessant, da ich somit meine erste Schlange in freier Wildbahn gesehen habe, auch wenn sie schon seit ein paar Minuten tot war. :)

Nach der Arbeit hat uns der Farmer noch mitgenommen um uns ein Zuckerrohr-Feuer zu zeigen. Dafür ist er mit einem anderen Arbeiter von der einen Seite um das Feld gelaufen und hat mit einem speziellen Brennstoff eine Feuerlinie gezogen, die sich in Sekundenschnelle auf das ganze Feld ausgebreitet hat. Es war wirklich beeindruckend, wie schnell das alles von Statten ging und wie groß die Flammen in der Mitte des Feldes geworden sind.

Nach dem Zuckerrohr-Feuer sind wir dann noch zu dem Farmer nach Hause gefahren, wo er uns nochmals auf ein Bier eingeladen hat. Wir saßen dann mit ihm und seiner Frau auf der Terrasse und er hat uns schlussendlich die Checks für die Arbeit ausgehändigt. Ich muss nochmals betonen, dass der Farmer wirklich unglaublich nett war und dass es nicht die Regel ist, dass die Farmer einem ein Feierabend-Bier spendieren.

Die Arbeit auf der Zuckerrohrfarm war wirklich super einfach und hat ebenso viel Spaß gemacht. Falls irgendjemandem von euch auch einmal angeboten wird Steine aufzuheben auf einer Zuckerrohrfarm, dann tut es ohne zu zögern… :)