Australian-Open-Showcourt

Australian-Open-Court

Eines der bekanntesten Tennisturniere der gesamten Welt findet jedes Jahr in Melbourne, Australien statt. Die Australian-Open werden hier fast wie eine Fußball-Europameisterschaft in Deutschland gefeiert und sind Anlass für Tausende und Abertausende von Menschen mit Flaggen und Fahnen ihre Lieblingsspieler zu unterstützen. Die gesamte Stadt ist zu dieser Zeit überfüllt mit Backpackern und Menschen aus aller Welt, die sich die Spiele nicht entgehen lassen möchten.

Auf dem Gelände der Australian-Open gibt es zwei riesige Stadien, die Rod Laver Arena und die Hisense-Arena in denen normalerweise die Topspiele der Besten der Weltrangliste gezeigt werden. Doch um diese Stadien herum gibt es noch viele kleinere Show-Courts und Plätze, auf denen Tag für Tag zwischen zwei und fünf Spiele angesetzt sind. Insgesamt gibt es an die 24 Spielfelder auf denen simultan gespielt wird. Auf den äußeren Feldern werden aber nicht nur unbekannte Tennisspieler gezeigt, sondern auch einige der beste Spieler der Welt wie Venus und Serina Williams, der Weltranglisten 11te David Ferrer, der deutsche Thomas Haas und Phillip Kohlschreiber sowie noch viele viele andere.

Das wirklich verblüffende an den Australian-Open ist, dass ein so genanntes Ground-Ticket für die gesamten Arenen und Spielfelder außer den beiden größten Stadien nur 29 AUD kostet, was umgerechnet nur 15 Euro sind! In Deutschland kann man hierfür noch nicht einmal ein Fußballspiel der Bundesliga ansehen.

Wer ein Ticket für die Spiele hat, kann die kostenlose Tram bis hin zu den Spielfeldern nutzen um schnell zu den Spielen und wieder zurück in die Stadt zu kommen. Wer kein Geld oder  Lust hat für die Spiele zu bezahlen, der kann diese auch auf der riesigen Leinwand auf dem Federation Square ansehen und mit vielen anderen die Spiele seiner Favoriten in einer ausgelassenen Atmosphäre bestaunen. Die Australian-Open sind das Erste von vier Grand-Slam-Turnieren in jedem Jahr und gehen über ungefähr zwei Wochen.  Insgesamt schauen sich in dieser Zeit mehr als eine halbe Million Menschen die verschiedenen Tennisspiele live an, die auch überall auf der Welt im Fernsehen gezeigt werden.

Ich persönlich habe mir am 21. Januar ein Ground-Ticket für 15 Euro gekauft und konnte damit einige interessante Spiele hautnah verfolgen:

Um 11 Uhr morgens spielte der derzeitig 11-beste David Ferrer und hat seinen Konkurrenten schnell mit 3 zu 0 Sätzen besiegt. Im Show-Court 2 hat daraufhin Marin Cilic, 19ter der Weltrangliste gegen Janko Tisarevic gespielt – ein wirklich interessantes Spiel aus dem Marin Cilic am Ende als Sieger den Platz verlassen hat. Kurz darauf hat die deutsche Andrea Petkovic gegen Alize Cornet (FRA), die 15te der Weltrangliste der Frauen gespielt und eindeutig nach 51 Minuten und 3 zu 0 Sätzen ohne eine wirkliche Chance verloren.

Danach war das Spiel des Tages angesetzt: Serena und Venus Williams (USA) gegen Nadia Petrova und Svetlana Kuznetsova (RUS). Doch schon in den ersten Minuten hat sich eindeutig die Überlegenheit der Williams Schwestern herausgestellt. In der Mitte des Spiels hat sich das Blatt kurzzeitig gewendet, doch insgesamt stand der Gewinner des Spiels schon im voraus fest. Das wohl interessanteste und längste Spiel des gesamten Tages fand auf dem Court 6 statt: Fabrice Santoro (FRA) gegen den 32ten der Weltrangliste, Phillip Kohlschreiber (GER).

Phillip Kohlschreiber (GER)

Philipp Kohlschreiber (GER)

Nach 4 Stunden und insgesamt 4 gespielten Sätzen haben wir uns letztendlich entschieden in eine andere Arena zu gehen, da sich das Spiel einfach deprimierend in die Länge gezogen hat und Kohlschreiber zu viele Bälle verschenkt hat. Im Endeffekt hat er das Spiel knapp mit 3 zu 2 Sätzen und nach ungefähr 5 Stunden Spielzeit verloren. Das letzte Spiel für uns an diesem Abend war Juan Martin Del Potro (ARG), 8ter der Weltrangliste gegen den deutschen Florian Mayer. Doch auch hier hat man schon zum Spielbeginn eindeutig gesehen, wer die dominante Figur in diesem Spiel sein würde …

Juan Martin Del Potro hat in der Margaret Court Arena dem deutschen ein schnelles und „schmerzloses Ende“ bereitet, auch wenn in der Mitte des Spiels sich der Deutsche als stärker als erwartet herausgestellt hat. Alles in allem war der Tag ein voller Erfolg und hat mir einen Einblick in die Welt des Tennis beschert. Die billigen Preise haben mich wirklich verblüfft und als Backpacker natürlich auch sehr gefreut.

Ich kann jedem nur empfehlen sich mindestens für einen Tag ein Ticket für die Australian Open zu kaufen, wenn man schon zu dieser Zeit in Australien ist, da dieses Event einen in jeder Hinsicht mitreißt und einfach ein Muss ist für jeden, der ein wenig von Tennis versteht.

Wir im Tennisfieber

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