Australien, das Land der Kängurus, ist so vielfältig wie kaum ein anderer Kontinent der Erde. Drei unterschiedliche Zeitzonen und die verschiedensten Klimazonen findet man in Australien. Australien ist nicht nur ein Land, es ist ein ganzer Kontinent. Eine Landmasse mit über 7,6 Millionen Quadratkilometern. Zwar ist es der kleinste Kontinent der Erde, jedoch das sechstgrößte Land der Welt. Ein Gebiet mit einer eigenen Lebensweise, eigener Geschichte und einer faszinierenden Natur.

Australiens Geografie

Auf einer Länge von 4.030 km und Nord-Süd-Ausmaßen von etwa 3.700 km zeigen sich die unterschiedlichsten Topografien. Vollständig umgeben von Wasser weist Australien eine Küstenlinie von über 25.000 Kilometer auf. Das Zentrum der Insel ist zum größten Teil von flachen Outback und Wüsten gekennzeichnet, an der Westküste oder auch an der Ostküste finden sich jedoch auch Gebirge, die mit 2.200 Meter durchaus auch Wintersport zulassen. Der höchste Berg ist der Mount Kosciuszko mit 2.228 Metern in New South Wales. Die östliche Australischen Kordillere erstreckt sich von Melbourne bis hin nach Cape York im Norden. Die tiefste Stelle des Kontinents ist der im Bundesstaat South Australia gelegene Lake Eyre. Er ist 16 Meter unter dem Meeresspiegel und auf Grund des fehlenden Abflusses sehr salzhaltig. Gleichzeitig ist er noch vor dem Lake Torrens der größte See des Landes. New South Wales und South Australia durchquert der größte Fluss des Kontinents, der Murray River, der mit 2.652 km fast doppelt so lang ist wie jeder andere Fluss der Insel.

Australien allgemein ist in weiten Teilen durch semiaride Gebiete und Wüsten bedeckt, so sind zwei Fünftel des Landes unter Sanddünen begraben. Podsole werden meist im Südwesten und Osten des Landes vorgefunden und der Südosten und ein kleiner Teil des Südwestens hat ein gemäßigtes Klima und Böden, die sich gut für den Ackerbau eignen. Die dichte Bewaldung mit Regenwald im Norden des Kontinents ist eine Folge des dort herrschenden tropischen Klimas. Die Vegetation wird maßgeblich durch die Niederschläge beeinflusst. Diese sind in Australien sehr ungleich verteilt. So gibt es Regionen, in denen es nur an wenigen Tagen im Jahr regnet, teilweise bleibt dieser aber für Jahre aus und es kommt zu Sandstürmen und zu einer Versalzung und einer Desertifikation der Gebiete. Australien befindet sich als Ganzes auf einer einzigen tektonischen Platte. Hierdurch gibt es gerade im Inneren keinen aktiven Vulkanismus, der durch die Tektonik herrührt. Ebenso wenig ist die Insel im Einzugsbereich von schwereren Erdbeben. Das weltgrößte Korallenriff liegt vor der Küste Nordostaustraliens und der bekannteste Berg ist der Ayers Rock in Zentralaustralien.

Geschichte Australiens

Die ersten Zeugnisse der Menschheit auf dem Kontinent liegen 50.000 bis 60.000 Jahre zurück. Die Aboriginekultur lebte in einem regen Austausch mit den Völkern in Neuguinea und Nordaustralien. Als die Landbrücke zwischen den Inseln vor etwa 6.000 Jahren abbrach, beendete dies den Kontakt. Jedoch kam es rund 2.000 Jahre später zu einer Durchmischung mit eingewanderten Stämmen vom indischen Subkontinent, hier veränderten sich auch die gefundenen Steinwerkzeuge und die Pflanzen- und Tierwelt. In den folgenden Jahrhunderten besuchten indische, indonesische und chinesische Händler und Fischer die Küste des Kontinents, dies wird durch die vielen Malereien der Aborigines auf Felsen und Rinden bemerkbar. Schon lange vor der Kolonialisierung war Australien allgemein als „Terra Australis“ in Geschichten und Theorien präsent. Im 16. Jahrhundert trafen europäische Seefahrer auf die Küste, wahrscheinlich waren es Portugiesen, Spanier, Franzosen und Holländer, jedoch kann erst die Jahreszahl 1606 als gesichert gelten. Die Seeleute maßen aber der Entdeckung keinerlei Bedeutung bei. Die entdeckte Westküste war unwirtlich und trocken. Die Ost-Indien-Kompanie der Niederlande beschloss erst 1642 eine genauere Untersuchung der Gebiete im Landesinneren.130 Jahre später begannen die Briten mit der systematischen Besiedlung, Kapitän James Cook erreichte die fruchtbare Ostküste und gründete die Kolonie New South Wales. Nach der amerikanischen Unabhängigkeit wurden zunehmend Strafgefangene nach Australien verschickt. Mit steigender Bevölkerungszahl wurden weitere Kolonien gegründet, die Bevölkerung stieg rapide, als in Victoria Gold gefunden wurde. Nach Streitigkeiten mit dem Mutterland entschlossen sich die Kolonien, eine Union anzustreben, die am 01. Januar 1901 im Commonwealth of Australia mündete. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine massive Einwanderungspolitik betrieben, wodurch die Bevölkerungszahl stark anstieg.

Australiens Infrastruktur

Im Allgemeinen ist zu sagen, dass die Infrastruktur in Australien durch die großen Entfernungen im Landesinneren geprägt ist. Im Kontrast dazu steht die hohe Bevölkerungsdichte im Osten und Süden. Insgesamt ist das Netz der Infrastruktur jedoch engmaschig, besonders in Hinblick auf den Flugverkehr. So gibt es über 400 Flughäfen und -plätze auf der Insel. Die bekannteste, international fliegende Fluggesellschaft ist Quantas Airways. Sydneys Flughafen dient als Drehkreuz für den kontinentalen Flugverkehr. Der Straßenverkehr ist wie in England ein Linksverkehr. Das Straßennetz hat annähernd eine Million Kilometer, wobei jedoch nur ein starkes Drittel befestigt ist. Der Schwerlastverkehr wird im Outback mit Road Trains bewerkstelligt. Diese Lastwägen haben oft mehrere Anhänger, Längen bis zu 53 Meter sind keine Seltenheit. Immer größere Bedeutung erlangt der Schienenverkehr, welcher die Road Trains langsam verdrängt. Nachdem man nach der Union 1901 das Schienennetz vereinheitlichte, wurden insgesamt 40.000 Kilometer Schienen gelegt, um somit die langen Strecken sinnvoll zu überbrücken. Jedoch ist der Personen- und Güterverkehr auf der Schiene wesentlich geringer als der auf der Straße. In den Metropolen im Südosten wie Sydney, Adelaide oder Melbourne existieren gut erschlossene S-Bahn-Netze.

Flora und Fauna in Australien

Die Abgeschiedenheit des Kontinents brachte eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt hervor. Der überwältigende Teil der Pflanzen Australiens ist endemisch, es gibt sie nur auf dieser Insel, was darin begründet liegt, dass die Insel weit entfernt von anderen Kontinenten liegt. Die Nährstoffarmut ist für fast alle Vegetationszonen in Australien ausschlaggebend. Nur die Regenwaldanteile im Norden bilden hier eine Ausnahme. Viele Pflanzen gehen deshalb eine Symbiose mit Pilzen ein, welche die fehlenden Nährstoffe bereitstellen. Die Wälder bestehen nur an wenigen Stellen aus Laub abwerfenden Bäumen, meist behalten sie ihre kleinen, harten Blätter. In den ariden Gebieten fehlen die großen Sukkulenten. Das Feuer hat auf die Pflanzenwelt einen großen Einfluss, da in vielen Regionen Dürreperioden häufig sind und es kommt somit häufig zu Wald- und Buschbränden. Die Pflanzen haben sich an diese Situation durch die Erhöhung der Samenmengen und durch eine gewisse Feuerresistenz angepasst. So entwickeln sich manche Arten erst unmittelbar nach Bränden. Die Tierwelt ist ungleich ausgefallener. Die meisten Tiere existieren nur in Australien, teilweise bis zu 90 Prozent der Tierstämme. Die auffälligste Tierart ist die der Beuteltiere. Die Kängurus wie auch die Koalabären stehen häufig Pate für Australien.
Durch die Besiedlung Australiens wurden Lebensräume für einzigartige Tiere zerstört und so sind einige Arten durch den Menschen ausgerottet worden. Besonders problematisch zeigen sich die, von den Menschen eingeschleppten Tiere. Ochsenfrösche und Hauskatzen, die sich ausgewildert ohne natürliche Feinde vermehren konnten, bewirken ein massives Ungleichgewicht im Ökosystem der Insel. Hier werden staatliche Programme zum Schutze der eigenen australischen Tierwelt ins Leben gerufen, die auch durch internationale Forscherteams unterstützt werden.

Feiertage in Australien

Australiens höchster Feiertag ist der 26. Januar, hier wird die Landung der „First Fleet“ im Jahre 1788 gefeiert. Diese ersten Strafgefangenen werden als erste europäische Siedler Australiens betrachtet. Weiterhin ist der ANZAC Day am 25. April, dem Tag, an dem 1915 die erste gemeinsame Militäraktion der australischen und neuseeländischen Truppen im Dienste der Engländer im Rahmen des Ersten Weltkrieges stattfand. In Melbourne wurde 1861 das erste Pferderennen im Victoria Turf Club abgehalten. Diese Veranstaltung prägte sich in das Gedächtnis der Bürger ein und es entstand ein jährlicher, offizieller Feiertag im Bundesstaat Victoria.

Städte in Australien

Meistbesuchte Stadt Australiens ist sicher Sydney mit der bekannten Harbour Bridge, die eine beachtliche Spannweite von 500 Metern erreicht. Aufgrund ihrer Form auch als „Kleiderbügel“ bezeichnet, befindet sich diese direkt vor der beeindruckenden Silhouette des Opernhauses. Die verschachtelten Riesenmuscheln des Opernhauses gehören zu Sydney wie der Eiffelturm zu Paris. Nicht umsonst steht dieses Bauwerk auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO. Vom Aussichtspunkt auf der Brücke in einer Höhe von 134 Metern hat man einen beeindruckenden Panoramablick über die gesamte Stadt. Zu diesem Punkt gelangt man allerdings nur im Rahmen einer dreistündigen Führung. Neben Sydney sind auch zahlreiche andere Städte, etwa Brisbane, Adelaide oder Canberra, einen Besuch wert.

Sehenswürdigkeiten in Australien

Wahrzeichen des Landes und über die Grenzen hinaus bekannt ist der Ayers Rock. Einen Besuch dieses roten Felsens, welcher von den Einheimischen auch liebevoll als „Rotes Herz“ bezeichnet wird, sollte man daher bei einem Urlaub in Australien keinesfalls versäumen. Mit 3,6 Kilometern Länge und einer Breite von 2,4 Kilometern hat dieser Monolith beachtliche Ausmaße und ist eines der meistfotografierten Motive des Landes. Nahezu drei Viertel von Australien sind vom sogenannten Outback bedeckt. Bei einer Reise nach Australien sollte man einen Besuch dieser Gegend fernab der Zivilisation unbedingt einplanen. Meist gibt es hier schon asphaltierte Straßen, die sogenannten Highways. Neben den Straßen wechseln sich Urwald und Wüste ab; hier leben noch heute teilweise die Ureinwohner Australiens, die Aborigines. Die höchsten Berge Australiens sind die Snowy Mountains, welche oft und gerne mit den Alpen verglichen werden. Besonders für Wanderer und Kletterer ist dieses Gebiet bedingungslos zu empfehlen; im Winter fahren sogar Lifte bis auf die Gipfel der Berge. Bei Wintersportlern ist dieses Gebiet rund um den Kosciuszko Nationalpark daher sehr beliebt. Neben dem Kosciuszko Nationalpark ist vor allem der Harbour Nationalpark einen Besuch wert. Naturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten – eine üppige Heidelandschaft, Eukalyptusbäume sowie unzählige Seen warten hier auf den Besucher.

Freizeitaktivitäten in Australien

Australien ist besonders bei Wassersportlern und Tauchern sehr beliebt. Das Great Barrier Reef ist ein wahres Mekka für Taucher; hier findet man eine schillernde Unterwasserwelt. Auf einer Gesamtlänge von etwa 2.300 Kilometern kann man hier nicht nur bunte Fische, sondern auch Seekühe und Delfine aus nächster Nähe betrachten. Zum Riff gelangt man sowohl mit Segelbooten als auch mit dem Katamaran; sogar kleine Kreuzfahrten werden angeboten.